
Am Freitag beginnt unsere beliebte Reihe «Musikalische Wellness» im Studio MusicArte wieder. Wir haben mit unserem künstlerischen Leiter Andrea Marcon gesprochen, denn es gibt einige Neuerungen in der Reihe.
Nach dem grossen Erfolg am Samstag mit der h-moll-Messe (Link zur baz-Rezension) in der ausverkaufen Martinskirche – wie war das für Dich, endlich wieder in Basel ein so grosses Werk für den Chor und Orchester von La Cetra aufführen zu können?
Andrea Marcon: Es war einfach sehr ergreifend für uns alle. Während der Corona-Zeit haben wir uns oft gefragt, wann das wieder möglich sein würde, so ein Werk, mit grossem Publikum, mit so einer grossen Besetzung zu spielen. Es war eine lange Corona-Pause, gerade für das Vokalensemble – hoffentlich liegt das jetzt hinter uns allen!
Andrea, wie bist du auf die Idee mit den «Wellness»-Konzerten gekommen?
AM: In der Corona Lockdown Zeit hatten wir noch den Mut, visionär zu bleiben. Es war wichtig für das Publikum, aber auch für uns Musiker, die Musik weiter am Leben zu halten. Dadurch ist diese wunderbare, kleine und kostbare Reihe der Wellness-Konzerte entstanden. Bestimmt war sie in der traurigen Zeit weltweit die einzige Konzert-Serie, die ständig ausverkauft war: manchmal bestand das Publikum während einer «Therapiesitzung» nur aus einer einzigen Person!
Gewissermassen private Konzerte?
AM: Ja, wir haben viel gewagt, aber die Resonanz war gross auf beiden Seiten.
Und deswegen machen wir weiter!
Das Modul bleibt dasselbe: 40 Minuten Wellness-Musik-Therapie mit unseren fantastischen Musikern von La Cetra und weiteren exzellenten jungen Künstler:innen aus der Alten Musik-Szene.
Warum nennst Du sie «Therapie»- oder «Wellness»-Sitzungen?
AM: Musik war seit jeher eine Art Heilungsmittel. Auch Studien, die in letzter Zeit gemacht wurden, beweisen, wieviel Gutes Musik bewirken kann, auf einer psychologischen Ebene, aber nicht nur! Früher hat man immer gesagt, Musik ist auch eine Art Medizin.
Und wann beginnt dieses Format wieder?
AM: Wir beginnen nächstes Wochenende, jeweils ein Wochenende pro Monat steht im Zeichen der Wellness-Musik-Sitzungen. Aber dieses Mal können bis zu fünf Zuhörer das Konzert erleben. Das Gefühl wird trotzdem ganz besonders und exklusiv sein.

Aber bei Dir gibt es immer neue Ideen – was ist diesmal neu und anders?
AM: Wir wollten unserem geschätzten Publikum noch mehr Schönheit schenken. In unserem Studio MusicArte werden sie gleichzeitig Ohren und Augen «füttern» können. Auf den Wänden werden vorzügliche Gemälde von wichtigen Künstlern in drei extra organisierten Ausstellungen präsentiert, die bis Ende Juni 2022 in einem dreimonatigen Rhythmus die Besuche begleiten werden. Wir haben drei Themen für gewählt und organisiert: Blumen, Frauen und Landschaften.
Welche musikalisches Menu gibt es dann zum Neustart am kommenden Wochenende?
AM: Den Anfang am Freitag macht das Ensemble «Flor Galante» – das gerade den ersten Preis beim internationalen Berliner Bachwettwerb errungen hat, mit virtuoser Barockmusik mit Violine, Oboe, Viola da Gamba und Cembalo. Unser Theorbenspieler Daniele Caminiti kommt wieder zurück mit seinem Duopartner Mirko Arnone – ein italienischer Nachmittag mit Musik von Vivaldi und Kapsberger. Und am Sonntag ist Karel Valter, unser sensationeller Traversflötist und Dirigent mit Telemann-Fantasien zu hören.
Und welche Maler werden diese Musik begleiten?
AM: Es werden Werke ausgestellt von Bartolomeo Bimbi, Rudolf Zender, Paul Sechaud, Benjamin Vautier, Otto Landolt, Walter Arnold Steffen, Ferruccio Garopesani und Jolanda Hauser – alle mit ganz unterschiedlichen Gemälden von Blumen. Unsere kleine, einmalige, unkonventionelle, wertvolle Insel der Schönheit wartet! Tauchen Sie hinein, wir warten auf Euch!

Weitere Informationen zum Musikalischen Wellness, den Terminen und Programmen finden Sie hier