Barockensemble vs. Sinfonieorchester: Wer spielt besser Beethoven?

…Dieses Werk, die Sinfonie Nr. 2, hatte es allerdings in sich. Mit ihr legten Andrea Marcon und «sein» Barockorchester die Messlatte hoch – so hoch, dass sie sich in der Folge kaum noch toppen liess. Im Kopfsatz beein- druckte vor allem der Umgang mit dem Tempo: Langsame Ein- leitung und schneller Hauptteil bildeten einen starken Kontrast, die Übergänge zwischen den Teilen wirkten gleichwohl orga- nisch.

Das Allegro nahm Marcon in gemessenem Tempo, liess die Musiker die Rhythmen genau ausspielen und sie zwischen- durch krachende Akzente setzen. Ein brutaler Paukenschlag am Ende des ersten Satzes liess er- kennen, dass die Musiker noch Energiereserven hatten.

Diese wurden im Finale ent- fesselt. Der Dirigent liess das gemessene Zeitmass hinter sich, spielte mit dem Tempo, be- schleunigte, verlangsamte, liess den Streichern nur knapp Zeit

für Übergangstakte – und gab sich frei den Schluckauf-Figuren und Achtelketten hin. Die Rhythmen verkörperten schiere Spiel- lust, ein Vorwärtsstreben um des blossen Strebens willen, eine Bereitschaft zur Selbstaufgabe – mehr konnte man von einem Orchester nicht erwarten…

Simon Bordier, 15.9.2020 Basler Zeitung.

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