Koproduktion von Gli Angeli, Voces Suaves und La Cetra in Zusammenarbeit mit «Pavillon Suisse» (RTS, RSI und SRF 2 Kultur)
Sonntag, 21. März 2021 15:30
Frühlingserwachen!
Moderation: Patricia Moreno (SRF), Olivier Bosia (RSI) und Francesco Biamonte (RTS)
15:30 Gli Angeli – 17:00 La Cetra – 18:30 Voces suaves
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Betreff «Early Music Day»
ABLAUF
15:30 Uhr – "Israelisbrünnlein"
Gli Angeli Genève
Johann Hermann Schein: Israelisbrünnlein
Dorothee Mields, Aleksandra Lewandowska – Sopran
Robert Getchell, Michael Feyfar – Tenor
Stephan MacLeod – Bass
Im Jahr 1623 in Leipzig, fast 100 Jahre bevor Bach zum Kantor der Stadt ernannt wurde, publizierte sein entfernter Vorgänger Johann Hermann Schein eine Sammlung von 26 geistlichen Madrigalen für den liturgischen Gebrauch, Israelisbrünnlein. Das wichtigste Merkmal dieser 26 Stücke, abgesehen von ihrer Schönheit und der Qualität ihrer Komposition, ist dass sie auf Deutsch sind. Das erscheint heute logisch, da wir uns im lutherischen Thüringen befinden, ist aber in Wirklichkeit revolutionär, denn das Madrigal war damals eine eindeutig italienische Gattung. Das Verb – das Wort – hat die Musik dort wirklich nach seinem Sinn und seinem Willen verbogen, und Deutsch sollte für diese Art von Musik nicht geeignet sein. Schein der Erste bewies das Gegenteil. Er legitimierte für immer den Gebrauch von Luthers Sprache in diesem neuen Genre und öffnete eine entscheidende Tür in der Kunstgeschichte Deutschlands und in der Behandlung seiner Sprache und Poesie in der Musik.
17:00 Uhr – Vivaldi – Magier der Klänge
La Cetra Barockorchester Basel
Antonio Vivaldi: Sinfonia G-Dur, RV 149
Antonio Vivaldi: Concerto für 2 Oboen d-moll, RV 535
Antonio Vivaldi: Concerto für Fagott F-Dur, RV 488
Antonio Vivaldi: Concerto für 2 Violoncelli g-moll RV 531
Antonio Vivaldi: Concerto für 4 Violini und Violoncello h-moll, RV 580;
Solisten des La Cetra Barockorchester Basel:
Katharina Heutjer, Eva Saladin, Eva Borhi, Claudio Rado – Violini
Priska Comploi, Georg Fritz – Oboi
Jonathan Pesek, Alex Jellici – Violoncelli
Carles Cristobal – Fagott
Andrea Marcon, Leitung & Cembalo
„Das Besondere an der Musik Vivaldis … ist ihre Wildheit und Ungezwungenheit.“ – John Hawkins, 1776
Vivaldis Musik ist schon in der DNA von La Cetra eingeprägt: so stand sein 1727 veröffentlichtes Concerto «La Cetra» Pate für das Ensemble! La Cetra hat in den vergangenen Jahren wie kein anderes Barockorchester rund um das Schaffen von Vivaldi einen Schwerpunkt gesetzt. So hat La Cetra diverse selten aufgeführte Opern des venezianischen Meisters, (z.B. La Fida Ninfa, Catone in Utica, Orlando furioso, Juditha Triumphans) wiederentdeckt und, oft in schweizerischen Erstaufführungen, auf die Bühne gebracht, und das nicht nur in Basel, sondern in den wichtigsten Konzerthäusern Europas (Festspielhaus Baden-Baden, Concertgebouw Amsterdam, Auditorio Nacional de Madrid, Palau de la Música Barcelona etc.).
Vivaldi hat auch das Virtuosentum auf eine neue Stufe gehoben. Einigen seiner Instrumentalkonzerte widmet sich heute La Cetra unter seinem künstlerischen Leiter und Vivaldi-Experten Andrea Marcon. Für einmal stehen die hochtalentierten Orchestermusiker als Solisten im Mittelpunkt – und das vom Fagott über die Violini, von den Celli bis zu den Oboen. Sie werden die virtuosen Werke so leidenschaftlich und ungezähmt interpretieren, wie der Brite John Hawkins Vivaldis Musik Ende des 18. Jahrhunderts staunend empfand.
Mehr zum Programm finden Sie auch in unserem digitalen Programmheft zum Download.
18.30 Uhr – Zefiro torna
Voces Suaves
Madrigali, Canzonette und Scherzi von Claudio Monteverdi und Giaches de Wert
Wer liebt nicht den Frühling? Die Jahreszeit, die nach einem langen, kalten Winter die Wärme und das Leben zurückbringt, hat die Menschheit seit der Antike inspiriert. Auch die Dichter und Komponisten der Renaissance liebten den Frühling, oft verbanden sie die Wiedergeburt der Natur mit der Geburt der menschlichen Liebe oder kontrastierten die blühende Natur mit Gefühlen von Verlust und Traurigkeit. Das Programm von Voces Suaves, das speziell für den Tag der Alten Musik konzipiert wurde – der mit dem ersten Frühlingstag auf der nördlichen Hemisphäre zusammenfällt – präsentiert italienische Madrigale, die dieses Thema reflektieren. Die Musik stammt hauptsächlich von Giaches de Wert (ca. 1535-1596) und seinem jüngeren Kollegen in Mantua, dem grossen Claudio Monteverdi (1567-1643). Einen besonderen Platz im Programm wird Vertonungen beider Komponisten von Gedichten Petrarcas eingeräumt, in welchen der Dichter die menschliche Befindlichkeit auf grossartige Weise mit Naturbildern kontrastierte.
Die Projektpartner
