Spiritus Vivaldi

zu Gast bei La Cetra

Donnerstag, 14. September 2023 19:30

La Cetra Barockorchester Basel
Carlos Mena Countertenor & Leitung

Programm

Antonio Vivaldi Concerto C-Dur für Streicher und Basso continuo, RV 114
Antonio Vivaldi Introduzione al Miserere, Motettte «Filiae maestae Jerusalem» RV 638 per Alto, 2 Violini, Viola, Basso Continuo
Antonio Vivaldi Stabat Mater für Alt, Streicher und Generalbass, RV 621
***Pause*** Antonio Vivaldi Concerto D-Dur, RV 123
Antonio Vivaldi Nisi Dominus RV 608

Enthalten in den La Cetra Abos fortissimo & mezzoforte, erhältlich ab 5. Juni 2023
Einzelkarten ab 14. August 2023 über obigen Link.

Carlos Mena: durch Studium und Professur ist er wie so viele andere tolle spanische Künstler mit der Schola Cantorum verbun- den und deswegen fast unweigerlich mit dem La Cetra Barockorchester, das ja vor 25 Jahren auf Initiative des Direktors dieses Instituts gegründet worden war… Mit seiner ausdrucksvollen Altstimme, seiner Musikalität und Gestaltungskraft wärmt der baskische Countertenor seit vielen Jahren die Herzen unserer Zuhörerschaft. Dabei ist ohrenfällig, dass es sich bei Mena eben nicht «nur» um einen versierten Sänger handelt, sondern um einen umfassend gebildeten Musiker im Sinne des 18. Jahrhunderts. So ist er zum Beispiel neben seiner Gesangskarriere auch als fleissiger Dirigent von Sinfoniekonzerten mit führenden Orchestern Spaniens und Portugals unterwegs.
Zur Eröffnung von La Cetras Saison in Basel übernimmt Carlos Mena bei einem schönen Vivaldi-Abend nunmehr beide Funktionen: die des Solisten wie des Spiritus Rector. Neben zwei Streicher-Concerti werden geistliche Werke aufgeführt, die Episoden aus der Passionsgeschichte und die Trauer um den Leichnam Christi thematisieren. Im «Nisi Dominus», hingegen, wird in erster Linie die Gottergebenheit besungen – denn ohne Seine Hilfe kann uns laut Psalm 127 so oder so nichts gelingen. Mit einem Lob auf die Dreifaltigkeit schliesslich bringt Vivaldi diese Komposition zu einem freudvollen Ausklang und unser besinnliches Konzert zu einem heiteren Ende.

TICKETS & INFO
Abendkasse 18:30
Konzertbeginn 19:30
CHF 75 / 55 / 40 / 20
AHV: CHF 70 / 50 / 35 / 15

ZUM SOLISTEN

Carlos Mena (Leitung & Altus)

Carlos Mena

Nach seinem Studium am Conservatorio in Vitoria-Gasteiz, Spanien, setzte der baskische Countertenor Carlos Mena seine Studien an der Schola Cantorum in Basel unter der Leitung von Richard Levitt und René Jacobs fort, wobei er sich besonders auf das mittelalterliche Repertoire bei Dominique Vellard und die Oper bei Nicolau de Figueiredo konzentrierte. Sein Repertoire ist breit gefächert und reicht von der mittelalterlichen Musik über die Barockmusik bis hin zum frühen 19. Jahrhundert mit einem Schwerpunkt im Bereich Oper.

Als Solist konzertiert er regelmässig in den renommiertesten Konzertsälen und Festivals von Wien, Amsterdam und London bis New York, Buenos Aires, Tokio und Sydney unter der Leitung von Dirigenten wie Paul Goodwin, Mark Minkowsky, Rafael Frühbeck de Burgos, Ottavio Dantone, Gustav Leonhardt, Christoph Coin und Andrea Marcon.

Seine künstlerische Tätigkeit wurde auf mehr als 50 CDs dokumentiert, von denen viele mit Preisen ausgezeichnet wurden.

Auch mit La Cetra realisierte er bereits mehrere CD-Projekte: er ist als Solist auf der Monteverdi – Vespro di Natale und Caldara «La concordia de' pianeti» zu hören. Auch bei Bachs Messe in h-moll, die La Cetra im Oktober 2023 einspielen wird, wird Carlos als Alt-Solist mitwirken.

Er tritt auch als Dirigent auf und leitet Orchester wie das Orchestra Sinfonica Portuguesa, das Galicische Symphonieorchester, das Symphonieorchester von Navarra, das Orchestra de Granada und andere.

Auch als Pädagoge ist er sehr aktiv: Seit 1998 unterrichtet er an der Academia de Música Antigua an der Universität von Salamanca; seit 2022 ist er Professor für Gesang an der Schola Cantorum Basiliensis.

INTERVIEW MIT CARLOS MENA

La Cetra (LC): Wie hast Du zu zum Singen und zu Deiner Stimmlage gefunden?
Carlos Mena (CM): Ich erinnere mich, dass ich, als ich noch sehr jung war, mit 16 Jahren, als Tenor in Amateurchören im Baskenland gesungen habe. Natürlich ohne jegliches Konzept von Technik (zu dieser Zeit benutzte ich bereits meine Brust- und Kopfstimme, ohne mir dessen bewusst zu sein). Ich war sehr leidenschaftlich in der Chorarbeit, ich sang gleichzeitig in fünf verschiedenen Chören, so dass es keinen Tag in der Woche ohne Probe gab. Irgendwann hörte ich zum ersten Mal Countertenöre auf einer Aufnahme – und probierte es selbst! Und ich entdeckte, dass mir die hohen Töne leicht fielen, aber noch überraschender war, dass ich in den tiefen Lagen viel mehr Kraft hatte als die Sänger in der Aufnahme. Dann, Anfang der 90er Jahre, als ich anfing, als Countertenor zu singen, war das in Spanien nicht sehr üblich, und einige Leute aus dem Publikum fragten mich am Ende der Konzerte, ob ich eigentlich mit normaler Stimme spreche oder mit der hohen, mit der ich sang. Um sie zu veräppeln, antwortete ich immer mit meiner Kopfstimme: «Natürlich spreche ich mit der Stimme eines kleinen Jungen», und sie waren dann jeweils sehr besorgt… (lacht)

LC: Was begeistert Dich besonders an Vivaldi und an den Werken des Konzerts?
CM: Nun, die Vokalmusik von Vivaldi ist für mich von noch höherer Qualität als seine Instrumentalmusik. Die Stücke dieses Programms stehen an der Spitze des barocken Repertoires für Alt, weil sie so vollständig und komplett in der Struktur und in der Bedeutung sind, dass der Sänger bis an seine Grenzen gehen muss und das Beste aus seiner Ausdrucksfähigkeit herausholen muss. 
Generell gehe ich immer mit dem grössten Respekt vor dem Komponisten und der Musik, der Partitur, vor. Ich versuche immer herauszufinden, was er, der Komponist, und sie, die Partitur, sind, und versuche, mich selbst als Diener der Partitur auszudrücken und einzusetzen.

LC: Was verbindet Dich mit Basel und speziell mit La Cetra?
CM: Basel und die Schola Catorum Basiliensis waren der Ort, an dem ich als Student alles über alte Musik lernte, wofür ich mein ganzes Leben lang dankbar sein werde. Später hatte ich einen ersten Kontakt mit Andrea Marcon, der einer der einflussreichsten Menschen und Musiker in meinem Leben ist. Er lud mich ein, eine H-Moll-Messe mit dem Dänischen Rundfunk zu singen, und ich bin in eine tiefe musikalische Verbindung mit ihm getreten. Ich habe so viel von seiner Musikalität gelernt. Und dann hat er mir von La Cetra erzählt, und jedes Mal, wenn ich zu La Cetra eingeladen werde, ist es ein Geschenk und eine Ehre, mit solchen Musikern zu musizieren und mit einem solchen Team zusammenzuarbeiten.

LC: Was macht für Dich das Besondere an La Cetra aus?
CM: Über die Qualität der Musiker hinaus ist es die persönliche Qualität und der Respekt vor meinen musikalischen Vorstellungen. Ich fühle mich so respektiert, und das gemeinsame Musizieren ist so natürlich – wir lernen so viel voneinander, dass es jedes Mal eine grosse Reise durch Musik und Leben ist. Ich erinnere mich, dass wir einmal in Ansbach gemeinsam die «Matthäus-Passion» von Bach aufgeführt haben. Ich kann das Hochgefühl nicht beschreiben, das es war, diese Musik mit ihnen zu geniessen. Höher als himmlisch!

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La Cetra Barockorchester & Vokalensemble Basel

Leonhardsgraben 34, CH—4051 Basel
Telefon +41 61 205 33 55
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