
Friday, 3. April 2026 18:00
Künstler*innen
Shira Patchornik Sopran
Sara Mingardo Mezzosopran
Andrew Staples Tenor
Mirko Ludwig Tenor
Christian Wagner Bass
La Cetra Vokalensemble
Gürzenich Orchester Köln
Andrea Marcon Leitung
J.S.Bach (1685-1750): Johannespassion BWV 245, 2.Fassung
Die Tragödie beginnt mit dem ersten Ton. Über einem pochenden Bass und unruhig vorantreibenden Streichern schrauben sich Oboen und Flöten in schmerzvollen Dissonanzen empor. Eine Musik, als würde sich eine gepeinigte Seele in ihrer Qual winden. Wenn auf dem Höhepunkt dieses monumentalen Aufbaus der Chor einsetzt, dann klingt das wie ein Schrei, der Leid und Erlösung in einem ist. Johann Sebastian Bachs Johannes-Passion: Ein Geniestreich, der in seiner herben Dramatik auch heute noch mitreißt und unmittelbar berührt. Die Passion erzählt vom Leiden und Sterben Jesu, aber auch vom menschlichen Leben mit seinen Freuden und Schmerzen, Hoffnungen und Enttäuschungen, voller Empathie und Gefühlskälte, Loyalität und Verrat. »In dieser Musik kommen Dinge zur Sprache, die mit Tönen zu sagen bis dahin niemand gewagt, niemand vermocht oder auch nur versucht hatte.« So der Komponist Hans Werner Henze über die Johannes-Passion. Und damit hat er den Nagel auf den Kopf getroffen. Unsere Aufführung mit dem grandiosen La Cetra Vokalensemble unter der Leitung von Andrea Marcon ersetzt Monumentalität durch Nahbarkeit und erzählt von Menschen in all ihrer Schwäche und Verletzlichkeit.