Jean Marie Leclair
Concerti per Violino I

Mit vier Violinkonzerten von Jean-Marie Leclair setzt Leila Schayegh ihre Erkundung des Violinrepertoires auf Glossa fort und vereinigt dabei außergewöhnliche Musikalität und Virtuosität sowie umfassendes historisches Wissen. Der Komponist Leclair wuchs in Lyon auf und wurde in Turin ausgebildet, eher er sich nach Paris begab, wo er in den 1730-er Jahren kurzfristig eine Stellung am Hof Ludwigs XV. innehatte. Zu seinem Schaffen zählen Sonaten und Duette sowie seine gefeierten Konzerte.

Leila Schayegh, die derzeit Barockvioline an der Schola Cantorum Basiliensis unterrichtet, geht in ihrem Booklettext darauf ein, wie gebannt Leclair – selbst ein herausragender Geiger – vom italienischen Instrumentalstil war. Ihm lag jedoch sehr viel daran, dass seine Musik nicht zu schnell gespielt wurde; man pries seine netteté, eine Mischung aus makelloser Technik und musikalischer Perfektion.

Diese erste CD einer geplanten Serie mit Leclairs Violinkonzerten umfasst die Nummern 2 und 6 aus Opus 7 und Opus 10 (beide Reihen bestehen aus jeweils sechs Konzerten). Das Konzert in g-Moll op. 10 Nr. 6 wird häufig als Höhepunkt im Schaffen Leclairs bezeichnet. Die Schweizer Geigerin, die eine Violine von Andrea Guarneri aus dem späten 17. Jahrhundert spielt, besticht auch auf dieser CD mit ihrer atemberaubenden Kunst. Sie leitet das La Cetra Barockorchester Basel mit seiner Konzertmeisterin Eva Saladin und der zweiten Solovoline Sonoko Asabuki – Leclairs Violinkonzerte sind oft mit bis zu drei Solisten besetzt.

Pressestimmen

Leila Schayegh obtient de son magnifique violon Guarneri de 1675 un son d’une brillance merveilleuse. Son jeu est d’une élégance admirable, elle conjugue, si je peux me permettre cet oxymore, liberté et rigueur dans l’articulation des phrases musicales et dans la gestion du rubato. Son utilisation des ornements est d’une grande finesse.

22. März 2020, Pierre Benveniste für BaroquiadeS

Die ganze Besprechung finden Sie hier.

Mich berühren aber vor allem die feinen, zarten Töne neben dieser selbstverständlichen Virtuosität. Jean-Marie Leclairs Violinkonzerte sind Perlen, die das Sprühende der italienischen Violinkunst mit der Delikatesse der französischen Musik vereinen. Sie sind selten im Konzert zu hören – sicher ob ihrer Schwierigkeit. … Das inspiriert begleitende Orchester muss noch genannt werden: La Cetra Barockorchester Basel.

SWR2 Alte Musik, 20. Februar 2022, Dagmar Munck

Hochkonzentriert und mit feinem Gespür für das Timing gestaltet nicht nur Leila Schayegh, sondern auch das La Cetra Barockorchester seinen Part. Der gemeinsame Ausdruck stimmt. Jean-Marie Leclairs sehr charakteristische Musik beginnt zu atmen und zu pulsieren. Auch bei der dritten Folge ihrer Aufnahme der Violinkonzerte Leclairs gelingt ihnen eine ausgezeichnete Balance zwischen französischer Eleganz und italienischem Espressivo. Daumen hoch!

WDR3 TonArt, 2. Februar 2022, Jan Ritterstaedt

Im dritten und abschließenden Teil ihrer Aufnahme mit Violinkonzerten von Leclair stellt Leila Schayegh jeweils die noch ausstehenden Werke Nrn. 4 und 5 aus den Reihen op. 7 und 10 vor. Shayegh hat zusammen mit dem La Cetra Barockorchester aus Basel diese so spannende wie erfolgreiche Reise unternommen. …Die Streicher des La Cetra Barockorchester schließen sich dieser schwebenden Spielweise an und schaffen so einen einheitlichen Klang, der durch seine genauso feinzeichnende wie stringente Linie ein mitreißendes Hören ermöglicht.

pizzicato, 21. Januar 2022, Remy Franck

The music combines demanding virtuosity with an almost detached melodic grace and is often coloured with moments of deft counterpoint and rich harmonies. In short, it’s really classy. … And it’s a pleasure to be able to note a booklet that combines strong content with good design. It had to be possible.

Early Music review, 5. August 2022, David Hansell