Jean Marie Leclair
Concerti per Violino II

Mit vier Violinkonzerten von Jean-Marie Leclair setzt Leila Schayegh ihre Erkundung des Violinrepertoires auf Glossa fort und vereinigt dabei außergewöhnliche Musikalität und Virtuosität sowie umfassendes historisches Wissen. Der Komponist Leclair wuchs in Lyon auf und wurde in Turin ausgebildet, eher er sich nach Paris begab, wo er in den 1730-er Jahren kurzfristig eine Stellung am Hof Ludwigs XV. innehatte. Zu seinem Schaffen zählen Sonaten und Duette sowie seine gefeierten Konzerte.

Leila Schayegh, die derzeit Barockvioline an der Schola Cantorum Basiliensis unterrichtet, geht in ihrem Booklettext darauf ein, wie gebannt Leclair – selbst ein herausragender Geiger – vom italienischen Instrumentalstil war. Ihm lag jedoch sehr viel daran, dass seine Musik nicht zu schnell gespielt wurde; man pries seine netteté, eine Mischung aus makelloser Technik und musikalischer Perfektion.

Diese zweite CD einer geplanten Serie mit Leclairs Violinkonzerten umfasst die Nummern 1 und 3 aus Opus 7 und Opus 10 (beide Reihen bestehen aus jeweils sechs Konzerten). Die Schweizer Geigerin, die eine Violine von Andrea Guarneri aus dem späten 17. Jahrhundert spielt, besticht auch auf dieser CD mit ihrer atemberaubenden Kunst. Sie leitet das La Cetra Barockorchester Basel mit seiner Konzertmeisterin Eva Saladin und der zweiten Solovoline Christoph Rudolf – Leclairs Violinkonzerte sind oft mit bis zu drei Solisten besetzt.

Pressestimmen

…Leila Schayegh und La Cetra im zweiten Teil ihrer Gesamtaufnahme: Hier stimmt einfach alles, vom gesamten Duktus und Gestus angefangen bishin zur kleinsten Verzierung. (…) Man achte nur darauf, wie elegant und differenziert hier die Inégalité in Sechzehntelläufen gestaltet wird, welche Leichtigkeit selbst schwierigste Sprünge erhalten, wie kultiviert und charmant zugleich der Ausdruck allenthalben ist. (…) Es gibt noch Hoffnung für die Alte Musik!

Matthias Hengelbrock für FonoForum, Juni 2020