Tournee in Spanien
Dienstag, 19. März 2024 19:30
Jakob Pilgram Evangelist Shira Patchornik Sopran Sara Mingardo Alt Mirko Ludwig Tenor Christian Wagner Jesus und Bassarien Guglielmo Buonsanti Petrus Francesc Ortega Pilatus La Cetra Barockorchester & Vokalensemble Basel Andrea Marcon Leitung
Johann Sebastian Bach
Johannes-Passion, BWV 245 (1724)
Am Karfreitag 1724 wurde in Leipzig Bachs Johannes-Passion uraufgeführt, das heisst, genau 300 Jahre vor unserer Aufführung! Anlässlich dieses Jubiläums beschäftigt sich La Cetra gerne wieder mit diesem vielschichtigen Werk. Gleichzeitig gehört Bach neben Vivaldi, Monteverdi und Händel natürlich zu den grossen Säulen im Repertoire unserer Ensembles und des künstlerischen Leiters Andrea Marcon. Die h-moll Messe, zum Beispiel, nimmt La Cetra im Herbst 2023 auf CD auf, zur selben Zeit wird auch die neueste CD, «A Tribute to Bach», mit Maurice Steger veröffentlicht.
Zu den bedeutenden Werken von Kunst, Literatur und Musik sollte man alle paar Jahre zurückkehren, denn ihre Grösse besteht nicht zuletzt darin, dass sie jedesmal in anderem Licht erscheinen. Je nach Lebenskontext, in dem wir uns gerade befinden, entdecken wir einen jeweils neuen Sinn. Formal, von den musikalischen Anforderungen und der ungewöhnlichen Tonsprache her wird die Johannes-Passion zudem für experimenteller und noch aufregender als die Matthäus-Passion gehalten. Spannend wird in unserem Konzert die Interpretation des Schweizer Tenors Jakob Pilgram, der uns als Evangelist durch die letzten Tage in Christi Leben begleitet. Die weiteren solistischen Partien interpretiert ein hervorragendes Solistenensemble mit Christian Wagner, Mirko Ludwig, Sara Mingardo und Shira Patchornik, an deren fulminantes Einspringen in Vivaldis «Giustino» im Februar 2023 man mit Begeisterung zurückdenkt.
Das Konzert ist Teil einer Tournee mit Gastspielen in Zürich, Pamplona, Oviedo, San Sebastian, Murcia und Aix-En-Provence.
Dauer: ca. 120min, zzgl. Pause in Pamplona, San Sebastian und Murcia. Oviedo ohne Pause.
ZU DEN SOLISTEN
Jakob Pilgram, Evangelist
Jakob Pilgram studierte in Basel bei Hans-Jürg Rickenbacher und in Zürich bei Werner Güra Gesang und schloss beide Studiengänge mit Auszeichnung ab. Als gefragter Solist im In- und Ausland singt er mit Dirigenten wie Thomas Hengelbrock, Ton Koopman, Andrea Marcon, Hans-Christoph Rademann, Pablo Heras Casado, Andreas Spering, Alessandro De Marchi, Olof Boman, Rudolf Lutz und Clau Scherrer und erarbeitete sich ein fundiertes Wissen über die historische Aufführung- spraxis. Er stand als Gastsänger auf den Bühnen der Theater Basel, Bern und Luzern und ist seit 2005 Bestandteil des Origen-Ensembles. Jakob Pilgram ist Preisträger des Internatio- nalen Liedwettbewerbes Franz Schubert und die Musik der Moderne (2012), sowie Träger der Studienpreise des Migros-Genossen- schaftsbundes und der Friedl Wald-Stiftung. 2008 wurde er mit dem Anerkennungspreis für Liedgestaltung der Basler Orchester Gesellschaft (BOG) ausgezeichnet. 2005 gründete Jakob Pilgram das professionelle Vokalensemble larynx, bei dem er als musikalischer Leiter und Dirigent wirkt, und das 2012 mit dem Kulturförderpreis des Kantons Baselland ausgezeichnet worden ist. Er ist Teil des Artistic Board des Balthasar Neumann Chores und leitet Projekte dieses Ensembles sowie seiner zugehörigen Sängerakademie. Zudem ist er Mitglied weiterer professioneller Vokalformationen. |
Shira Patchornik, Sopran
Die junge israelische Sopranistin absolvier- te ihr Gesangsstudium in Tel Aviv und Leip- zig. Sie ist mehrfache Preisträgerin, zuletzt gewann sie sowohl den 1. Preis und den Pu- blikumspreis beim Internationalen Gesangs- wettbewerb für Barockoper «Pietro Antonio Cesti» (2021) als auch den 1. Preis beim Con- cours Corneille. Zu ihrem Repertoire gehören Partien wie Pa- mina, Susanna, Zerlina, Micaëla, Morgana, Gretel und Oscar, welche sie an Opernhäu- sern wie der New Israeli Opera, Deutschen Oper am Rhein, dem Hessischen Staats- theater Wiesbaden (Ensemblemitglied 2018- 2020), Theater an der Wien, Teatro Regio di Torino (G. Frids Anne Frank), Theater Hei- delberg, Komische Oper Berlin, Oper Leip- zig und den Bregenzer Festspielen (Tatjana, Contessa Ceprano) verkörpern konnte. Die Sopranistin widmet sich ebenso mit gros- ser Leidenschaft dem Barockrepertoire und der Konzerttätigkeit mit regelmässigen Auf- tritten u.a. im Wiener Konzerthaus, Het Con- certgebouw und bei den Innsbrucker Festwo- chen der Alten Musik. |
Sara Mingardo, Alt
Sara Mingardo studierte bei Franco Ghitti in ihrer Heimatstadt Venedig und vervollständigte ihre Ausbildung an der Accademia Chigiana in Siena. Die Preisträgerin verschiedener nationaler und internationaler Wettbewerbe sowie des prestigeträchtigen Premio Abbiati der Associazione Nazionale Critici Musicali wird für ihr breites Repertoire mit Opernrollen von Monteverdi bis Verdi sowie mit einem Konzertrepertoire von Bach bis Mahler hoch geschätzt. Zu den Künstlern und Orchestern, mit denen Sara Mingardo zusammengearbeitet hat, zählen Ivor Bolton, Riccardo Chailly, Sir Colin Davis, Riccardo Muti, Sir Roger Norrington, Maurizio Pollini sowie die Berliner Philharmoniker, das London Symphony Orchestra und das Orchestre National de France. |
Mirko Ludwig, Tenor
Der in Hamburg geborene Tenor Mirko Ludwig sammelte seine ersten sängerischen Erfahrungen als Knabensopran bei den Chorknaben Uetersen. Er studierte bei Professor Thomas Mohr und Krisztina Laki an der Hochschule für Künste Bremen. Hier erhielt er ebenfalls wichtige Impulse im Bereich der Historischen Aufführungspraxis u.a. bei Manfred Cordes und Detlef Bratschke. Neben den großen solistischen Partien im Konzert- und Oratoriumsrepertoire, u.a. als Evangelist in den großen Werken von J.S. Bach, ist Mirko Ludwig als Ensemblesänger sehr gefragt. Im Repertoire des 16. und 17. Jahrhunderts (u.a. Gabrieli, Praetorius und Schütz) übernimmt er nicht nur die Tenorpartien, sondern ist auch für die hohen Lagen des „Tenor altus“ einsetzbar. Er konzertiert regelmäßig mit renommierten Ensembles wie La Cetra, Balthasar-Neumann-Chor, Collegium Vocale Gent, Cantus Cölln, Les Cornets Noir, Gesualdo Consort Amsterdam. Zahlreiche CD- und Rundfunkaufnahmen für u.a. Sony Classical, Deutsche Grammophon, cpo, NDR Kultur, Radio Bremen, Deutschlandradio Kultur dokumentieren sein musikalisches Schaffen. |
Christian Wagner, Jesus und Bassarien
Christian Wagner studierte Gesang, Violoncello und moderne Sprachen in Mainz, Potsdam und Paris. Wichtige Impulse für sein künstlerisches Schaffen von u.a. Andreas Scholl, Rudolf Piernay, Cheryl Studer, Thomas Quasthoff, Charlotte Lehmann, Janet Williams und Sami Kustaloglu. Christian Wagner arbeitet mit Dirigenten wie Ton Koopman, Andrea Marcon, Masaaki Suzuki, Marcus Creed, Konrad Junghänel und Michael Hofstetter zusammen. Nach Mitwirkung in professionellen Ensembles und Rundfunkchören wie dem Rundfunkchor Berlin, Amsterdam Barocke oder auch dem Vocalconsort Berlin ist der Preisträger und Finalist mehrerer internationaler Wettbewerbe (u.a. ARD-Gesangswettbewerb, der Wigmore Hall Song Competition, Helmut Deutsch Liedwettbewerb und der Kammeroper Rheinsberg, etc.) mittlerweile regelmäßig in ganz Deutschland, Belgien, Frankreich, den Niederlanden, Skandinavien und auch außerhalb Europas (Ägypten, Kanada, Israel, Japan, Südkorea) zu erleben. Mit seinen Klavierpartnern Eric Schneider, Schaghajegh Nosrati und Jonathan Ware tritt er häufig mit Liedprogrammen auf. |
Guglielmo Buonsanti, Petrus
Guglielmo Buonsanti begann sein Musikstudium bei Margherita Dalla Vecchia am Konservatorium von Vicenza in der Orgelklasse von Lorenzo Signorini. Nach seinem Abschluss in Musikwissenschaft an der Universität von Pavia im Jahr 2015 absolvierte er ein Studium in Renaissance- und Barockgesang bei Patrizia Vaccari und Lia Serafini. 2016 schloss er einen Masterstudiengang ab, der dem Studium der Vokalmusik für Ensembles bei A. Rooley und E. Tubb an der Schola Cantorum Basiliensis gewidmet war.
Er besuchte verschiedene Meisterkurse bei bedeutenden Musikern und Dirigenten, wie Diego Fratelli, Roberto Gini, Ton Koopman, Christopher Hogwood, Christopher Stanbridge, Roy Godmann, Alfredo Bernardini, Michael Radulescu, Sara Mingardo, Rinaldo Alessandrini, Pedro Memelsdorff. |
Francesc Ortega, Pilatus
Der katalanische Bariton Francesc Ortega i Martí konzertiert sowohl als Solist- als auch als Ensemblesänger mit hervorragenden Dirigenten wie Jordi Savall, Alessandro de Marchi und Andrea Marcon und arbeitet mit Ensemblen wie das Freiburger Barockorchester, Hesperion XXI oder Le concert de Nations. Seine musikalische Ausbildung begann Ortega i Martí im Knabenchor "L'Escolania de Montserrat", wo er unter der Leitung von Kirill Petrenko und Mstislav Rostropovich gesungen hat. Er studierte zunächst Gesang an der ESMuC in Barcelona, wo er Stipendiat der Stiftung Victoria de los Ángeles und Preisträger der "Beca-Bach" Barcelona war, und später an der Hochschule für Musik Freiburg, wo der junge Bariton sein Master in Oper- und Konzertgesang sowie die Meisterklasse/Konzertexamen mit Auszeichnung bei Prof. Torsten Meyer abschloss. Meisterklassen führten ihn ferner zu Brigitte Fassbaender, Ton Koopmann, Hartmut Höll und Richard Levitt. Während seiner Studienzeit gewann der Bariton im Herbst 2017 den "Konzerthaus Freiburg Förderpreis" und war Stipendiat der Helen-Rosenberg Stiftung Freiburg sowie der BZM Stiftung Barcelona und der Victoria de los Ángeles Stiftung. Francesc Ortega i Martí arbeitet regelmäßig mit einigen renommierten europäischen Ensembles wie z.B. die Zürcher Sing-Akademie, La Cetra Vokalensemble oder La capella Reial de Catalunya. Außerdem ist er Gründungsmitglied des Ensemble O vos Omnes. April 2019 beginnt Ortega i Martí seine Lehrtätigkeit an der Hochschule für Musik Freiburg als Lehrbeauftragter für Gesang. Seit 2022 ist er Akademischer Mitarbeiter an derselben Hochschule, wo er junge und talentierte Studierende im Fach Gesang unterrichtet. Als Liedsänger tritt Ortega i Martí seit 2013 gemeinsam mit seiner Pianistin Victoria Guerrero in Deutschland und Spanien auf. In der kommenden Saison wird Francesc Ortega in der Schweiz, Frankreich, Deutschland und Spanien als Solist und Ensemblesänger zu hören sein. |